Man mag es kaum glauben. Da will ich einen Blogbeitrag über die Überwindung von Blockaden im kreativen Prozess schreiben und was passiert? Ich bin blockiert.
Besonders ärgerlich ist eine Blockade vor allem, wenn ihr in einer Kreativagentur arbeitet und eure Kunden auf eure Kreativität angewiesen sind. Leider gibt es dafür kein Allheilmittel – und ehrlich gesagt, ich will auch keines. Viel lieber bediene ich mich einer Palette an "Tools", die mir helfen, meinen Kreativitätsmotor wieder zu starten. Ich teile sie mit euch in der Hoffnung, dass sie euch ebenfalls helfen.
"Ich glaube, wir brauchen eine Pause…"
Manchmal mache ich eine kurze "Beziehungspause" mit meinen Projekten. Ich speichere alles ab und schiebe es in einen Ordner. So, als ob es nie existiert hätte – zumindest für eine gewisse Zeit, wie ein paar Stunden oder auch Tage. Wie ich diese Beziehungspause nutze, seht ihr im nächsten Tipp.
Mach etwas "Langweiliges".
Weniger komplexe oder sogar als "langweilig" verschriene Aufgaben mit Wiederholungen, wie den Posteingang sortieren oder die Wohnung putzen, haben eine meditative Wirkung auf mich. Routinierte Abläufe helfen mir dabei abzuschalten und erlauben es mir, erst einmal alles (unterbewusst) zu verarbeiten. Und genau in solchen Ruhephasen kommt oft der fehlende Impuls. Ich glaube, jeder von uns hatte schon mal Ideen z.B. beim Staubsaugen, Sport oder Spazieren?
Gezielte, problembezogene Fragen.
Erzählt jemandem, woran ihr arbeitet, und stellt ihnen gezielte Fragen zu eurer Blockade. Wenn mir mal eine runde Headline für meine Strategie fehlt, frage ich mein Team konkret: "Passt die Headline zum Konzept?" oder "Hat mein Storytelling einen 'roten Faden'?" Wenn du der Person mehr Raum geben willst, kannst du ebenfalls Fragen stellen wie "Wie fühlt sich das für dich an?" Ganz wichtig: Sei offen für jegliches Feedback und lass dich inspirieren.
Der Abschied.
Manchmal funktioniert eine Idee einfach nicht – egal wie sehr ich es mir wünsche. Dann ist es Zeit, sich zu verabschieden und Raum für Neues zu machen. Dann speichere ich meine Ideen für Storyboards, Videoproduktion, Landingpages etc. in einem Ordner, der mir als Ideenparkplatz dient, und fange von vorne an. Denn wer weiß, vielleicht wird das alte Material die Basis für ein anderes Projekt? Das macht den Abschied einfacher und ermöglicht vielleicht sogar ein erfreuliches Wiedersehen.
Die Freundschaft.
Last but not least: Deine Blockade ist nicht dein Feind, sondern dein Freund – der auch mal ordentlich nerven kann. Er erinnert dich daran, auf dich zu achten, Wasser zu trinken und deiner Kreativität den Raum zu geben, den sie benötigt. Diese Sichtweise hilft mir, meinen hauseigenen Druck zu reduzieren und mit einem entspannteren Blick Richtung Deadline zu schauen.
Es ist kaum zu glauben, aber mein guter Freund "Blockade" half mir unbewusst dabei, einen Blog-Beitrag über die Blockade zu schreiben. Die Lösung ist oft näher, als man denkt.